Das Werk, das vom seligen Pater Beyzym begonnen wurde, wird bis heute fortgesetzt und weiter entwickelt. In den folgenden Jahren wurden neben seinem Krankenhaus kleine Häuser errichtet, in denen die Aussätzigen mit ihrer ganzen Familie leben. Das von Pater Beyzym errichtete Krankenhaus wurde von der Gesellschaft Raoul Follereau modernisiert. Heutzutage gibt es dort sogar einen Operationssaal, in dem die von außen kommenden Chirurgen die notwendigen chirurgischen Behandlungen ausführen. Jetzt leben ungefähr 200 Leprakranke in Marana. Kinder und Jugendliche gehen in die Schule, erlernen einen Beruf, um nach der Behandlung sich ohne Schwierigkeit in das normale Leben der Gesellschaft eingliedern zu können. Dank der professionellen medizinischen Versorgung und der modernen Leprabehandlungsmethode brauchen die Kranken nicht lebenslang im Leprakrankenhaus bleiben, außer in jenen Fällen, in denen die Betroffenen nach der Genesung von der Gesellschaft abgelehnt werden und nirgendwo ein Zuhause finden, weil der Aussatz im Bewusstsein der Gesellschaft als Krankheit noch völlig verkannt wird. Bis heute herrscht in diesem Lepragenesungsheim eine christliche Atmosphäre, wie sie der selige Pater Johannes Beyzym einführte: die Atmosphäre des täglichen Gebetes, der gegenseitigen Unterstützung und die ganze menschliche Freundlichkeit.
Die Kapelle, ein zentraler Punkt von Marana, wird in dem Zustand belassen, in dem sie - wie von Pater Beyzym eingerichtet - von ihm verlassen wurde. Im Hauptaltar gibt es eine Nachbildung der Mutter Gottes von Częstochowa, die er in Krakau gekauft und nach Madagaskar mitgebracht hatte. Diese Ikone ist in einem von Pater Beyzym selbst geschnitzten Rahmen eingelegt, mit folgender Inschrift in polnischer Sprache: „ Zu deinem Schutz fliehen wir o Heilige Mutter Gottes Maria….“
Jeden Morgen in der Frühe nehmen die Kranken am Gottesdienst teil. Zusätzlich versammeln sie sich um 16 Uhr, um gemeinsam den Rosenkranz zu beten. Dem Willen des Paters Beyzym entsprechend beten sie jeden Tag für ihre unbekannten Wohltäter. Allen, die dort ankommen, schlägt zu allererst das auffallend offene Klima dieses Ortes entgegen, ein Klima der Freundlichkeit, des internen Friedens und der Fröhlichkeit. Marana ist bis heute ein Sinnbild des Einsatzes und des Gebets für die ganze Mission. Marana wird der „Blitzschutz der Kirche Madagaskars“ genannt.
P. Czesław H. Tomaszewski